Die Evangelische Beratungsstelle Bonn bringt mit zwei Veranstaltungen am 6. und 10. September das Thema Suizidprävention in den öffentlichen Raum. Unbürokratische Beratungsgespräche und eine Filmvorführung sollen die Hürde nehmen, um über das oft vermiedene Thema ins Gespräch zu kommen.
In der Evangelischen Beratungsstelle gilt der Leitsatz „Reden hilft!“. Doch das ist manchmal leichter gesagt als getan, manche Gedanken und Bedürfnisse lassen sich schwerer aussprechen als andere. Beispielsweise dann, wenn das eigene Leben als unerträglich wahrgenommen wird. Im Jahr 2021 starben laut statistischem Bundesamt in Deutschland mehr Menschen durch Suizide als durch Verkehrsunfälle – täglich etwa 25 Personen. Und doch wird Suizidalität in der Öffentlichkeit stark tabuisiert. „Suizidgedanken sind gar nicht so selten”, so Thomas Dobbek, Psychologe und Leiter der Beratungsstelle. „Dahinter stecken oft subjektive Gefühle der Ohnmacht und der absoluten Ausweglosigkeit“. Hilfsangebote aufzuweisen sei somit besonders wichtig, um Betroffenen wieder zur Handlungsfähigkeit zu verhelfen. Und das Gespräch darüber zu erleichtern.
„Beratung To Go” und Andacht mit dem Bonner Notfallseelorger Albi Roebke am 6. September
Anlässlich des 20. Welttages der Suizidprävention bietet das Team der Beratungsstelle gleich zwei Veranstaltungen an. Am Mittwoch, 6. September stehen Mitarbeitende von 14.00 bis 17.30 Uhr auf dem Vorplatz der Kreuzkirche in der Bonner Innenstadt für „Beratung To Go” zur Verfügung. Bei einem Spaziergang im Hofgarten beantworten sie alle möglichen Fragen rund um das Thema. Um 16.30 Uhr hält Notfallseelsorger Albrecht Roebke eine Andacht in Gedenken an alle durch Suizid Verstorbenen und deren Angehörige. Außerdem wird es eine kreative Auszeit geben, bei der Alina Riese von handgemaltes zum Malworkshop einlädt. Jutebeutel sind gegen eine Spende erhältlich.
Kinofim „Close“ mit Diskussion in der Brotfabrik am 10. September
Am Sonntag, 10. September um 18.30 Uhr zeigt die Beratungsstelle in Kooperation mit dem Evangelischen Forum in der Bonner Kinemathek in der Brotfabrik das Drama “Close” von Lukas Dhont (OmU). Zum anschließenden Publikumsgespräch sind als besondere Gäste Almut van Niekerk, Theologin und Superintendentin des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Chris Paul, Trauerbegleiterin und Fachautorin, sowie Mitglieder des Vereins AGUS – Angehörige um Suizid eingeladen.
Karten gibt es direkt über die Kinemathek – der Eintritt ist für Schüler*innen, Auszubildende und Studierende unter 27 Jahren frei!
Der 10. September wurde 2003 von der Weltgesundheitsorganisation und der International Association for Suicide Prevention als Welttag der Suizidprävention ausgerufen, um die Gesellschaft für Suizidalität zu sensibilisieren.
Die Evangelische Beratungsstelle Bonn bietet niedrigschwellige psychologisch-therapeutische Hilfe für alle Menschen in Bonn und Umgebung an.
Die Telefonseelsorge ist täglich rund um die Uhr erreichbar unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.
KONTAKT: Evangelische Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Partnerschafts- und Lebensfragen
Adenauerallee 37
53113 Bonn
Tel: 0228 68 80 150
beratungsstelle-bonn@ekir.de
www.beratungsstelle-bonn.ekir.de
Weitere hilfreiche Links:
Bonner Kinemathek in der Brotfabrik: https://www.bonnerkinemathek.de/programm
Alina Riese, handgemaltes: https://hand-gemaltes.de
International A. for Suicide Prevention: https://www.iasp.info
AGUS – Angehörige um Suizid: https://agus-selbsthilfe.de
Chris Paul: https://chrispaul.de
Telefonseelsorge: https://www.telefonseelsorge.de
(28.08.2023 / Jennifer Trierscheidt / ger)
