Evangelische Kirche und Christlich-Jüdische Gesellschaft Bonn: Teilnahme an den Pogromgedenken in Bonn und der Region gerade jetzt - Zeichen setzen für jüdisches Leben und für Frieden für alle – Schülerinnen und Schüler reinigten Stolpersteine

 Viele Menschen erinnern in diesen Tagen an die Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung in Nazi-Deutschland im Jahr 1938. Das geschah und geschieht an vielen Orten in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche, wie jedes Jahr als Gedenk- und Mahnaktionen gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben. Zentral für Bonn am Freitag, 10. November, 14.00 Uhr, aus Sicherheitsgründen dieses Jahr aber nur im Foyer der Oper Bonn.

Aktion des Evangelischen Forum Bonn mit Bonner Schulen

Ein Zeichen setzten auch viele Schüler*innen von Bonner Schulen, wenn sie wieder Stolpersteine putzen. Auf Initiative des Evangelischen Forum Bonn trafen sich Klassen vom Helmholtz Gymnasiums, dem Tannenbusch Gymnasium, dem Carl von Ossietzky Gymnasium und dem Amos Gymnasium am 9. November vor der Kreuzkirche am Kaiserplatz, um dann gemeinsam auf verschiedene Routen auszuschwärmen und Stolpersteine zu reinigen. Die Schüler*innen erhielten dazu ein Booklet mit Kurzbiographien zu den einzelnen Personen, eigens zu diesem Anlass in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Bonn erstellt.

„Es ist wichtiger denn je, an das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland zu gedenken und jüdisches Leben in Deutschland zu schützen.“ Die Schüler*innen sollen durch diese Aktion unter dem Motto „Denk an mich!“ erfahren, dass „Erinnern nicht nur in Gedanken stattfindet, sondern auch bedeutet, sichtbar an der Seite von Juden und Jüdinnen zu stehen!“, erklärt Merle Niederwemmer vom Evangelischen Forum Bonn.

„Zeichen des Friedens  für alle setzen“

Gegen das Vergessen: Gedenkort für die von den Nazis zerstörte 1938 zerstörte Bonner Synagoge am Rheinufer (Foto: J. Gerhardt)

Die Christlich-Jüdische Gesellschaft Bonn hat dazu aufgerufen, die kleine jüdische Gemeinschaft in Bonn und der Region gerade auch am Pogromgedenken dieses Jahr mit eigener Präsenz bei den vielen kleinen und großen Gedenkveranstaltungen sichtbar und spürbar zu unterstützen. „Die eindeutige Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft verbinde ich dabei mit vielen anderen auch mit meiner Hoffnung für Frieden und Verständigung unter allen Menschen und für das Miteinander über alle Kultur- und Religionsgrenzen hinweg“, betont der evangelische Vorsitzende, Pfarrer Joachim Gerhardt. Hier gelte es auch gerade jetzt Zeichen zu setzen im Geist des hebräischen Friedensliedes: Hevenu schalom alechem: Wir wollen Frieden für alle! „Dass das zentrale Gedenken in Bonn aus Sicherheitsgründen jetzt nicht wie immer auch am Mahnmal der zerstörten Synagoge am Bonner Rheinufer stattfinden kann, zeigt wie wichtig und dringend unsere Erinnerung und Anteilnahme gerade jetzt ist.“

Weitere Infos hier: www.evforum-bonn.de und hier: Für den Frieden im Nahen Osten und bei uns in Deutschland

(aktualisiert:11.11.2023, 15.30 Uhr / ger)

  • 6.11.2023
  • Red
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