Präses sieht die Auferstehung als Kraft, selbst aufzustehen und Liebe zu leben

Für Dr. Thorsten Latzel ist Ostern der Gegenentwurf zu Hass und Gewalt

Düsseldorf. Ostern ist für Präses Dr. Thorsten Latzel die Gegengeschichte zur krisengeschüttelten Gegenwart. „Jesus Christus stellt sich an die Seite der Unterdrückten, wird selbst zum Opfer von Gewalt, gibt sein Leben aus Liebe hin. Und Gott lässt Tod und Gewalt nicht das letzte Wort.“ Jesu Auferstehung gebe Menschen seit damals die Kraft, selbst aufzustehen. „Das ist für mich persönlich der tiefste Grund meiner Hoffnung: dass ich selber aufstehen kann, um gemeinsam mit anderen Hass zu widersprechen und Liebe zu leben.“

„Wir erleben gegenwärtig eine Krise nach der anderen, schreckliche Gewalt in der Ukraine, in Israel/Palästina und bei Terroranschlägen. Und wir erleben, wie Populisten bei uns versuchen, die Gesellschaft zu spalten“, so der rheinische Präses in seiner Osterbotschaft. Im gemeinsamen Aufstehen für die Liebe „dürfen wir – in Christus – Gott selbst an unserer Seite wissen. Das ist meine Osterhoffnung. Und Hoffnung brauchen wir mehr denn je.“

Präses predigt Ostersonntag in der Düsseldorfer Johanneskirche

Am Ostersonntag, 31. März 2024, hält Dr. Thorsten Latzel die Predigt in der Düsseldorfer Johanneskirche am Martin-Luther-Platz. Der Ostergottesdienst mit Abendmahl beginnt um 10 Uhr und wird live gestreamt . In seiner Predigt greift der Präses die Geschichte von Maria von Magdala auf, der ersten Zeugin der Auferstehung. „Sie sucht den Verstorbenen, doch was sie findet, ist das geöffnete Grab“, heißt es in seinem Predigtmanuskript. Das leere Grab sei ein kommunikativer Störer, eine heilsame Irritation. Das Grab allein führe damals wie heute nicht zum Glauben. „Es führt zu Erschrecken und Irritationen. Um dem Auferstandenen zu begegnen, braucht es etwas anderes.“ Erst als Jesus Maria bei ihrem Namen ruft, erkennt sie ihn. Für den Präses liegt in dieser Szene „die tiefe Sehnsucht, dass es einen gibt, der mich besser kennt als ich mich selbst, der mich liebt und versteht und mich bei meinen Namen ruft“.

Eine Liebeswahrheit, die sich nur erfahren und erzählen lässt

Für ihn folgt daraus: „Ich finde Christus, das Leben, die Liebe nicht. So sehr ich mich bemühe. Doch Christus, der Auferstandene, findet mich. Er erkennt mich – tiefer, als ich es selbst jemals vermag – mit den Augen der Liebe Gottes.“ Eine Liebeswahrheit, die sich nicht beweisen lasse, „sondern nur erfahren – und erzählen“.

  • 28.3.2024
  • Ekkehard Rüger
  • EKiR