Gerade
habe ich noch so manches zu sortieren:
Meine
Arbeitsstelle läuft im Sommer aus und ich weiß noch nicht, was dann auf mich
wartet und wie mein beruflicher Weg weitergehen wird. Manches habe ich versucht
aktiv zu gestalten, anderes muss ich auf mich zukommen lassen.
Eigentlich
bin ich kein ängstlicher Mensch und habe ein ausgeprägtes Grundvertrauen. Ein
Kopfmensch bin ich aber schon: Ich mache mir über Vieles Gedanken und lasse
Fragen kreisen. Einiges muss ich jetzt klarkriegen. Aber in Ruhe nachdenken
fällt mir in meinem Alltag schwer. Darum bin ich über`s Wochenende weggefahren.
Eisenach – eher zufällig als zielgerichtet. Auf einem Spaziergang kam ich an
einem Schild mit dem Satz vorbei:
„Dass
die Vögel der Sorge und des Kummers über deinen Kopf fliegen kannst du nicht
ändern. Aber, dass sie Nester in deinem Haar bauen, dass kannst du verhindern.“
Die
Worte haben mich total getroffen. Sie stammen von Martin Luther. Der hat Vieles
bewegt und viel Bewegendes erlebt. In vielen Momenten musste er sicher deutlich
existentieller besorgt sein als ich und trotzdem war ihm offenbar klar:
„Richte
dich nicht in deinen Sorgen ein. Gib Sorgen und bohrenden Gedanken kein
Zuhause. Schick sie weg.“
An
diesem Tag war das Schild genau für mich aufgestellt. Ich will‘s mir merken. Im
Moment ist es noch mein Hintergrundbild auf dem Handy.
Sprecherin: Jan
Primke
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel
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