Ich habe jetzt ein Ehrenamt. Direkt
bei uns vor der Haustür.
Schon seit einiger Zeit
beschäftigt mich, was unsere Gesellschaft trägt. Was geht nur zusammen? Und: Wo
ist da mein Platz? Protest an der richtigen Stelle ist das eine. Aber wie und
wo kann ich mitmachen und was bewirken, was tun? Eine aktuelle Studie sagt,
dass sich fast zwei Drittel der Menschen bis 28 Jahre, ehrenamtlich engagieren.
Das sind doch mal echte ‚good News‘.
Und ich. Ich wohne in einem
Dorf. Da gibt es jedes Jahr eine Versammlung aller Vereine, die bei uns vor Ort
aktiv sind. Meine Chance, mich für die Gesellschaft einzubringen? Ja, auf jeden
Fall!
Es war ein Treffen mit klarem
Ablauf: Neuigkeiten aus den verschiedenen Vereinen, Kassenbericht … Und dann:
Wahlen. Die Mitglieder des Vorstandes
sollten neu aufgestellt und gewählt werden. Für die meisten Funktionen waren im
Vorfeld schon Leute angesprochen worden. Mit den Wahlen ging’s also schnell.
Der Mann neben mir, schrieb das Protokoll der Sitzung. Und als es um die
Schriftführung ging, wurde er angesprochen: „Wie ist es denn mit Dir? Machst Du
weiter?“ Er sagte: „Naja, ich mache das jetzt seit zehn Jahren. Eigentlich
reicht mir das erstmal.“
Damit hatte wohl keiner
gerechnet. Es folgt verlegenes In-die-Runde-Schauen, wer reagiert zuerst … Da
habe ich mich gerührt. Einfach gesagt: „Ich mach das.“ Und ich bin gewählt
worden. Nur ein kleiner Posten. Nichts Wildes. Aber ein erster Schritt ins Tun.
Direkt bei uns vor der Haustür.
Quellen:
Marc Neu, u.a.: Rein digital, nur gelegentlich oder
im Ausland? ZEFIR-Materialien,
Band 24, Januar 2024, Bochum. (Hg.: Prof. Dr. Jörg Bogumil, u.a.)
Sprecherin: Jan
Primke
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel
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