Klimawandel, Klimaziel, Klimaneutralität. Immer wenn
ich das Radio einschalte, höre ich einen dieser Begriffe. Und jetzt habe ich
ein Buch in der Hand; auf dem Einband steht: „Jenseits von CO2“. Wieso denn
Jenseits, frage ich mich? „Bitte die Klimaziele einhalten“, sagt eine Stimme im
Radio. „Wir müssen schnell handeln“, sagt eine andere. „Die Erde darf sich
nicht mehr als 1,5 Grad erwärmen.“
„Das ist so“, denke ich, „kein Zweifel“. Als ich ein
paar Seiten in diesem schlauen Buch blättere, verstehe ich, warum das allein aber
nicht reicht. Meine Zustimmung zu den Worten aus dem Radio. Denn CO2 ist ein
Zahlenwert. Mit so einem Wert kann ich rechnen. Diagramme erstellen mit
schicken Kurven und Balken. Aber ändert sich dadurch meine Sichtweise auf die
Welt? Niemand ändert sein Leben, wegen einer Zahl auf einer Nachrichtenapp.
Moos an einer Hauswand ist schön. Aber was kümmert
mich schon ein kleines Stück Moos? Es kümmert mich, wenn ich mir bewusst mache,
dass es ein Teil meiner Welt ist. Glaube bedeutet für mich auch das zu
erkennen, was Jenseits von CO2 existiert. Moss unter den Füßen zum Beispiel.
Ich fühle mich dann verbunden. Mit dieser wunderbaren Welt und letztendlich
auch mit Gott.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Pfarrerin
Julia-Rebecca Riedel
https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/63537_1LIVE240322Beitelsmann.mp3
